Richtig beraten zu ambulanter Pflege und Tagespflege
Herr Saal
Viele Menschen sind auf Unterstützung im Alltag angewiesen. Diese kann sich vom Erledigen des Einkaufs und der Nahrungszubereitung bis zur Hilfe bei der Körperpflege erstrecken. Jeder Mensch hat eigene Bedürfnisse und eine eigene Persönlichkeit, und für viele ist die Pflegebedürftigkeit eine erschreckende Vorstellung.
Aus diesem Grund ist es wichtig, pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen ausführlich und einfühlsam zu beraten und ihnen die Vorteile und Möglichkeiten der Pflege zu erläutern. Eine erfolgreiche Beratung legt den Grundstein für eine langfristig fruchtbare Pflege und klärt auf beiden Seiten bestehende Fragen. Hier wird beschrieben, was eine gute Beratung im Pflegebetrieb ausmacht.
Beraten heißt Zuhören
Wie in jedem Eintritt in eine neue Situation ist auch der Beginn einer Pflege für die Betroffenen und Angehörigen mit zahlreichen Unsicherheiten verbunden. Als Berater ist es deswegen wichtig, dass diese Fragen und Sorgen erfahren werden. Es gibt hier keinen besseren Einstieg als ein persönliches Gespräch von Angesicht zu Angesicht. So können die Angehörigen sich nicht nur informieren, sondern auch ein erstes Bild von der für die Pflege verantwortlichen Person machen.
Zuhören bedeutet jedoch nicht nur passives Aufnehmen von Informationen, sondern das Gespräch durch gezielte Fragen auf die wichtigen Punkte hinzusteuern und die hinter den Fragen verborgenen Sorgen und Ängste zu erkennen und zu anzusprechen. Für ein solches Beratungsgespräch bedarf es eines großen Einfühlungsvermögens, sachlicher Kenntnisse und Erfahrungen. Zusätzlich sollten wichtige allgemeine Fragen geklärt werden, etwa zur Pflegeversicherung oder geliebten Hobbys und wie diese weiterhin ermöglicht werden können. Häufig ist es außerdem so, dass nach dem Beratungsgespräch Fragen auftreten. Damit diese beantwortet werden können, sollte es eine entsprechende Kontaktmöglichkeit geben.
Richtig informieren
Pflege ist ein komplexes Thema, das nur schwerlich in einem einzigen Gespräch abgedeckt werden kann. Deswegen ist es von Vorteil, entsprechendes Informationsmaterial vorzubereiten, das von den Angehörigen und Pflegebedürftigen in Ruhe gelesen werden kann. Ob Flyer, Webseitentexte oder Videos, eine ansprechende Aufmachung hilft beim Verständnis und vermittelt einen Eindruck von Professionalität und Gründlichkeit.
Obwohl solche Informationsmaterialien wertvoll sind, kann nichts eine persönliche Erfahrung ersetzen. Deswegen ist es sinnvoll, Schnupperstunden für die ambulante Pflege und Tagespflege anzubieten und auch Angehörige in diese zu involvieren. So werden nicht nur eventuelle Bedenken ausgeräumt, sondern auch abgeklärt, ob es zwischenmenschlich „passt“. Zusätzlich ist es wichtig, auch in bereits bestehenden Pflegeverhältnissen steten Kontakt zu suchen, Fragen zu klären und erreichbar zu sein. Dies kann auch wichtig sein, wenn im Laufe der Zeit zusätzliche Pflegeleistungen notwendig werden.